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Bombardier schließt keinen Standort in Sachsen

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Die Zukunft für beide Standorte sieht recht unterschiedlich aus. Das Werk in Bautzen wird ausgebaut, das in Görlitz verliert Kompetenzen und muss vermutlich bis zu 400 Stellen abbauen.

Ein Jahr lang haben Industriegewerkschaft IG Metall, Betriebsräte und die Konzernleitung von Bombardier Transportation über die Neuausrichtung der sieben deutschen Standorte verhandelt. Heute wurde der Aufsichtsrat über die Ergebnisse von Interessenausgleich und Sozialplan informiert. Damit haben die Beschäftigten in Bautzen und Görlitz nun noch vor Ostern Klarheit, wie die Zukunft ihrer Werke aussieht.

„Bis 31. Dezember 2019 haben wir den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen vereinbart“, teilte Oliver Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung mit. Insbesondere für die fahrzeugproduzierenden Standorte Bautzen, Görlitz und Hennigsdorf sei der Umbau in Richtung weiterer Spezialisierung festgelegt worden, so Höbel.

Das Werk in Bautzen wird bis 2021 zu einem Fertigungszentrum für Regional- und Fernverkehrszügen sowie S- und U-Bahnen umgebaut. Rund 20 Millionen Euro sollen in den Aufbau einer digitalisierten Großserienproduktion investiert werden. Der erste Großauftrag für das neue Fertigungszentrum liegt nach Informationen der SZ offenbar auch schon vor – aus Schweden und im Wert eines dreistelligen Millionenbetrags. Die Zahl der Arbeitsplätze von derzeit 1 000 könnte vielleicht sogar steigen.

In Görlitz wird wie angekündigt bis 2020 der Wagenkastenbau aus Stahl und Aluminium für Doppelstockzüge und Straßenbahnen konzentriert werden. Dafür fließen im ersten Schritt acht Millionen Euro Investitionen. Beschäftigung für 800 Arbeitsplätze in der Produktion soll nach SZ-Informationen garantiert sein. Das bedeutet, die Gesamtzahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müsste um rund 400 gesenkt werden. Da bis Ende 2019 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind, kann das nur freiwillig erfolgen etwa über Altersteilzeitangebote für ältere Arbeitnehmer.

Das Freiwilligenprogramm sieht über alle Standorte hinweg einen maximalen Personalabbau von bis zu 1 513 Beschäftigten vor. „Das war angesichts der wirtschaftlichen Lage der Bombardier Transportation Deutschland nicht zu vermeiden, wird aber unter dem Aspekt der Freiwilligkeit sozialverträglich umgesetzt“, betont Höbel. Der Schienenfahrzeughersteller schreibt in Deutschland rote Zahlen. In den vergangenen fünf Jahren wurde nach früheren Angaben von Deutschlandchef Michael Fohrer eine Milliarde Euro Verlust bei zehn Milliarden Euro Umsatz gemacht.

Aber es gibt noch Hoffnung, dass das Werk in Görlitz seine Kompetenz, komplette Züge bauen zu können, nicht so schnell einbüßt wie vom Management geplant. Denn es ist durchaus möglich, dass noch in den kommenden Monaten Nachbestellungen für Doppelstockzüge aus langfristigen Lieferverträgen mit der Deutschen Bahn oder der Schweizer Bahn im Orderbuch landen. Deshalb muss die Vollbahnkompetenz noch einige Jahre aufrechterhalten bleiben.

Quelle: Sächsische Zeitung

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von factum
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